Die Vorgeschichte auf Menorca

Die ersten Momente der menorquinischen Vorgeschichte sind um 2000 v. Chr. anzusiedeln und werden auf architektonischer Ebene durch die megalithischen Grabstätten wie Roques Llises (Torre d'en Galmes) dargestellt. Um'1800 v. Chr. wurden Häuser namens ,,Naviformes", wie die von Son Mercer de Baix, erbaut. Gegen'1400 v. Chr. entstanden Beispiele wie die Navetas von Rafal Rubi und  l'Argentina (Straße von Mao nach Ciutadella). Bereits im Jahr '1000 v. Chr. wurden die Grabstätten wie die Naveta des Tudons intensiv genutzt. Die talayotische Zeit (1000 550 v. Chr.) zeichnet sich  aus durch den Bau von Siedlungen mit klarer Städteplanung, öffentlichen Gebäuden und riesigen Bauwerken (die Talayots) sowie Wohnflächen, die noch nicht weiter erforscht sind. Bereits im Posttalayotikum (550-123 v. Chr. ), wurden die bekannten Taula-Kultstätten, mit dem riesigen T in der Mitte, die diesen Tempeln Namen geben, sowie die runden Häuser mit zentralem Innenhof, der Bereich der Trinkwasserversorgung, Zisternen, etc. erbaut. Die Bestattungsrituale fanden in Nekropolen statt, die sich in Naturhöhlen oder in unterirdischen Bauten befanden, die künstlich in die Felsenwände der Steilküste oder der Schluchten eingemeißelt wurden. Einige Jahrhunderte lang wurden diese Siedlungen und Nekropolen zwar noch genutzt, ihre Struktur und Ausstattung wurde jedoch verändert.

Die Talayots

Der Talayot ist das charakteristische Bauwerk der Vorgeschichte Menorcas und Mallorcas. Sein Name ist von dem Wort ,,atalaya"(Beobachtungs- und Wachturm) abgeleitet. Seine turmartige Form und sein massives Erscheinungsbild sind nicht wegzudenkende Bestandteile der Landschaft Menorcas. Wenngleich Talayots gefunden wurden, die mit einer lnnenkammer ausgestattet waren, wiesen die bekannten Talayots größtenteils einen Raum auf der Plattform auf, der in einigen Fällen aus Stein (wie in Torello) und in anderen Fällen aus Holz (wie in Biniparratx Petit) war. Was wir heute als Taula Kultstätte kennen ist ein hufeisenförmiger Bereich, in dessen Mitte ein großer aufrechter Stein mit einem waagerecht aufliegenden Kapitell in Form eines umgekehrten Pyramidenstumpfes steht. Das Ganze sieht aus wie ein riesiger Tisch, weshalb der Volksmund dem Objekt den Namen Taula gab, der zum wissenschaftlichen Begriff wurde, unter anderem, weil es ein Bauwerk ist, dass ausschließlich auf unserer Insel zu finden ist. An keinem anderen Ort der Welt sonst sind Taulas zu finden.